Das Fass

„Wir haben das Fass zum Überlaufen gebracht!“, hieß es vor ein paar Wochen in unserem Team-Meeting. Zunächst sah man nur ratlose Gesichter. „Was war passiert?“, fragten sich einige. Andere bekamen Angst, das Projekt wäre gescheitert und die Rallye abgesagt. In diesem Moment kam unser Chef-Mechaniker vorbei. Zum Erstaunen rollte er ein Fass herein und stellte es mitten in unseren Stuhlkreis.

„Das Fass ist jetzt voll“, sagte er und zeigte darauf. Wir konnten vor Staunen kaum noch atmen. Es war wirklich gefüllt bis zum Rand…mit Kronkorken! Es war kein Scherz, kein doppelter Boden. Das ganze Fass war voll davon. Ein kurzes Raunen ging durch den Raum. Dann wurde es still. Keiner vermochte mehr etwas zu sagen. Jeder starrte auf das Fass, als wäre es ein religiöses Artefakt. Die Kronkorken stammten von alkoholischen und nicht-alkoholischen Getränken, wobei die Korken von alkoholischen Getränken die absolute Mehrheit bildeten. Wie viele Jahre hatte es gedauert, die ganzen Kronkorken zu sammeln? Waren es drei, fünf, oder sogar zehn Jahre? Keiner mochte eine Schätzung abgeben.

fass

„Was machen wir damit?“, fragte der Erste, der sich vom Schock erholt hatte. Alle anderen starrten immer noch wie gelähmt auf das Fass. „Wie wäre es, wenn unser Logo auf den Autos daraus besteht?“, fragte der Teamchef. Keiner konnte sich so richtig vorstellen, wie ein Dromedar aus Kronkorken auf den Autos aussehen würde. Zum Glück konnte einer der Fahrer unserer Fantasie auf die Sprünge helfen. Kurzerhand generierte er auf dem Computer 3D-Modelle der Fahrzeuge und fügte an den Seiten jeweils das Team-Logo ein. Immer mit dem Blick in Fahrtrichtung, wie sich’s gehört. Schnell war klar: Das müssen wir unbedingt haben. Die Idee musste jetzt nur noch in die Tat umgesetzt werden.

fass2