Wüstenrallye

Nach einem ausgiebigen Frühstück starteten wir am Morgen des 21. Mai zur Wüstenrallye. An der jordanischen Grenze hatten wir ein neues Roadbook bekommen, welches uns nun durch Jordanien leiten sollte.

P1020957 P1020958 P1020959P5210114Es ging quer durch die Wüste.

P5210122 P1020981P5210138Zunächst besuchten wir Sehenswürdigkeiten (z.B.: Qasr Amra und Qasr Kharana).

P1030010P1030024xAnschließend hieß es laut Roadbook: Fahre ca. 75km in südliche Richtung durchs Niemandsland. Es gab keine Straßen und wir orientierten uns ausschließlich nach Karte und Kompass. Die Wüste wurde zunehmend steiniger und dadurch eine Herausforderung für Fahrer und Fahrzeuge. Der Boden bestand zusehens aus scharfkantigem Vulkanstein.P5210193P5210207Ständig sahen wir andere Teams mit Platten, oder schlimmeren Schäden. Lange blieben wir von solchen Pannen verschont. Ein anderes Team hatte sich auf dem unebenen Gelände den Ölfilter abgerissen. Ein Weiterkommen war hier nicht mehr möglich.

P5210239Später blieben auch wir nicht verschont. Der Pontiac hatte vorne rechts einen Platten. Wir montierten ein Hinterrad nach vorne und das Notrad an die Hinterachse. Wir konnten die Tour schnell fortsetzen. Nach kurzer Zeit war wieder vorne rechts ein Platten, das Notrad war aber bereits montiert. Wir mussten jetzt auf unsere Not-Mäntel (ohne Felge) zurückgreifen. Durch unseren Mechaniker Dietmar war das jedoch kein Problem mitten in der Wüste die Felgen neu zu beziehen.

Den defekten Mantel von der Felge herunterholen. Das funktioniert sehr gut, wenn man mit dem anderen Auto über den defekten Mantel fährt 😉

P5210224Den inneren Rand des neuen Mantels mit Fit einschmieren und den Mantel mit etwas Anstrengung auf die Felge ziehen.

P5210228 P5210229 P5210231Anschließend mit dem 12V-Kompressor genügend Luft auf den Reifen pumpen, und fertig.

P5210235In kurzer Zeit konnten wir wieder weiterfahren. Die Freude hielt jedoch nicht sehr lange. Das Notrad war im Eimer. Wir entschieden uns, erstmal mit dem kaputten Notrad weiterzufahren, bis es wirklich nicht mehr ging.

P5210245Für das Team wurde es zunehmend zu einer Zerreißprobe. Mit jedem defekten Reifen und mit jeder fortschreitenden Stunde in der Wüste sank die Motivation. Dazu kam, dass wir eine Hauptstraße kreuzen sollten, die wir jedoch nicht erreichten. Es wurde später und staubiger. Dann war der nächste Reifen defekt und wir mussten den zweiten Mantel aufziehen.

Irgendwann kamen wir zum Glück zu der im Roadbook angegebenen Hauptstraße, sodass wir wieder eine grobe Orientierung hatten. Neben der Hauptstraße mussten wir den Pontiac ersteinmal straßentauglich machen, denn wir hatten wieder einen Platten. Den Reifen konnten wir abdichten, indem wir eine Schraube mit Silikon einschmierten und in den Reifen drehten. Es war die einzige Möglichkeit, denn wir hatten keine Ersatzreifen mehr übrig. Der Auspuff des Pontiacs war auch abgefallen.

P5210241Wir überquerten die Hauptstraße und führten unseren Weg durch die Wüste fort, denn bald würden wir das ersehnte Fahrerlager erreichen. Wir fuhren laut Beschreibung des Roadbooks, fanden das Lager aber nicht. Es dämmerte bereits. Nachdem wir in der Wüste umhergeirrt waren fuhren wir an einem kleinen Militäraußenposten vorbei. Der Wachposten winkte uns zu und zeigte die Richtung zum Ziel. Am Posten waren anscheinend schon andere Teams vorbeigekommen. Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir erschöpft, aber sehr erleichtert das ersehnte Fahrerlager. Zur Feier des Tages genossen wir ein herrliches, deutsches Bier, welches wir extra für die jordanische Wüste mitgenommen hatten.